Renaissanceschloss Schallaburg

Schon bei der Anfahrt blitzen immer wieder die roten Ziegel der Dächer durch die mittlerweile belaubten Bäume und mir wird ein wenig warm ums Herz. Mit der Schallaburg verbinde ich nämlich einfach eine Art Heimatgefühl – oder zumindest etwas Familiäres und Altbekanntes, da wir bereits bei einigen Ausstellungen in den letzten Jahren zusammen schöne Stunden dort verbracht haben.

Die Schallaburg liegt in der Nähe von Melk und hat mit seinen ältesten Bauteilen aus dem 11. Jahrhundert (!) bis hin zum Ausbau als Renaissanceschloss im 16. Jahrhundert schon viel von der Weltgeschichte miterlebt. Doch nicht immer sah es so rosig aus wie jetzt – zwei Weltkriege, eine Weltwirtschaftskrise und auch noch finanzielle Schwierigkeiten der letzten Besitzer haben dem Schloss etwas zugesetzt. In den späten 60er Jahren begannen aber bereits die ersten Sanierungsarbeiten, nachdem die Schallaburg an das Land Niederösterreich verkauft wurde. Mittlerweile gehört es zu einem der wichtigsten Ausstellungsorte Österreichs.

Auch der Schlossgarten wurde in den 70er-Jahren neu angelegt und bediente sich dabei an den Vorbildern italienischer Renaissancegärten. Neben penibel symmetrisch angelegten Beeten gibt es aber auch einen verträumteren Apfelhain zum Erholen.

Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
© Malinowsky
Die arkaden im innenhof
Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
© Malinowsky
Drachen spielplatz
Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
© Malinowsky
Schlossgarten

Die Ausstellungen selbst führen durch die Schallaburg und werden je nach Thema komplett an dieses angepasst, was ich immer sehr faszinierend finde und mir sogar oft schwer tu, die Räume aus anderen Ausstellungen wiederzuerkennen. Die Ausstellungen sind auch immer ganz unterschiedlich aufgebaut – von kleinen Mitmachstationen bis hin zu vielen Ausstellungsstücken, von filigranen alten Schnitzereien bis hin zum modernen 3D-Druck.

Ausstellung 2024: RENAISSANCE einst, jetzt & hier

Die Schallaburg feiert dieses Jahr 50 Jahre Ausstellungen! Die heurige Ausstellung befasst sich mit dem Thema Renaissance. Diese Zeit war geprägt von Aufbruch, Vernetzung und Kommunikation. Sie hatte regionale Ausprägungen und Wurzeln im europäischen Mittelalter, der arabischen Welt und anderen, ferneren Kulturen. Wieder einmal taucht man hier in die Vergangenheit ein und kann den Wissensdurst stillen.

Stärkung im Gasthaus zur Wallfahrtskirche in Steinparz

Vor dem Besuch der Schallaburg haben wir uns noch ordentlich im Gasthaus zur Wallfahrtskirche in Steinparz gestärkt, das nur wenige Minuten entfernt, eine Hügelkuppe weiter, liegt. Das Gasthaus kannte ich bereits, da wir im Herbst immer mit meinen Großeltern Wildessen sind (sehr empfehlenswert dort!) – aber auch die Frühjahrsküche ließ sich im April sehen; ich sage nur Semmelknödel mit Bärlauch und brauner Butter. Besonders erwähnenswert finde ich, dass dort klassische Wirtshausküche mit modernen Komponenten vermischt; denn es gibt beispielsweise auch einen richtig guten Burger!

Als letzten Tipp kann ich euch hier nur sagen: Unbedingt vorher kurz anrufen und reservieren. Dort ist immer recht viel los – und das nicht unbegründet! :)

Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
© Malinowsky
Gasthaus zur wallfahrtskirche
Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
© Malinowsky
Mhmmmm
Drachen-Spielplatz, © Malinowsky
© Malinowsky
Ein hausgemachter burger

Fazit

Die Ausstellungen sind definitiv einen Besuch wert! Beachte aber, dass es sich dabei auf der Schallaburg um Wechselausstellungen handelt, sie können somit nicht das ganze Jahr besucht werden.

Das Areal bietet so viel: Borgt euch einen Bogen aus und übt das Schießen, probiert den historischen Escape Room aus, versucht euch an Air-Badminton im historischen Ballhaus, spaziert zum Apfelhain oder lauscht einfach nur dem bunten Treiben an einem lauen Sommernachmittag.

Tipps

Beachte, dass die Ausstellungen auf der Schallaburg Wechselausstellungen sind und somit nicht das ganze Jahr besucht werden können.
Es gibt auch die Möglichkeit eine Führung für einen Aufpreis von € 5,- pro Person zu buchen. Diese dauert 75 Minuten und findet zu unterschiedlichen Zeiten statt (siehe Führungsinfos auf der Webseite.)

Anfahrt: Fahrtzeit zur Schallaburg mit dem Auto:

  • Von Wien: etwa 1 Stunde 10 Minuten
  • Von St. Pölten: etwa 30 Minuten
  • Von Linz: etwa 1 Stunde 5 Minuten
  • Von Eisenstadt: etwa 1 Stunde 20 Minuten

Gut zu wissen: Der Ausflug ist sowohl kinderwagen- als auch rollstuhlgerecht.

Mitzubringen: Wenn man das ganze Areal erkunden möchte, sollte man je nach Wetter passend bekleidet sein. Die Ausstellung selbst befindet sich in der Burg. Auch eine Garderobe findet ihr im Eingangsbereich auf, sodass man Jacken, Schirm und Co ganz einfach einstweilen aufbewahren kann. (Achtung, für die Garderobe wird – wie fast überall – jedoch keine Haftung übernommen.)

Auf alle Fälle darf ein Fotoapparat oder das Handy nicht fehlen, denn die Burg und Ausstellung haben so manch‘ feine Motive für euch parat!

Kinder:

Die Schallaburg sehe ich auf alle Fälle für Kinder geeignet. Es gibt einen wunderbaren Spielplatz im „Burggraben“, der sich sehen lässt. Leider kann ich mit keinen Fotos dienen, da der „Rutschendrache“ mit einer Länge von 35 Metern von vielen Kids besetzt war. :)

Für Kinder gibt heuer eine Zeitkapsel (kostenlos), die mit ihren Gefühlen und Erwartungen gefüllt werden kann, um dann in 10 Jahren wieder geöffnet zu werden!

Spannend ist auch das „Bogen schießen“ (auch für Erwachsene, juhu!).

Besondere Empfehlung: Vor kurzem wurde das historische Ballhaus der Schallaburg (zwischen Garten und Neuschloss) wiedereröffnet und seitdem ist es möglich, dort Air-Badminton zu spielen. Die Bälle und Schläger sind direkt beim Platz zur freien Entnahme verfügbar (keine Reservierung notwendig) und so kann an schönen Tagen gespielt werden.

Es gibt auch einen Escape Room! Mehr Infos dazu findest du hier: www.schallaburg.at

Hunde: Das Mitbringen von Tieren ist leider nicht gestattet – das gilt für das gesamte Innenareal (auch Schlossgarten). Es gibt aber eine Hundetränke beim Empfangsbereich, wenn man nur rasch die Ausstellung ansehen möchte. Rund herum lässt sich die Gegend auch erkunden. Es gibt kleine Spazierwege, einen Weiher und viel Waldgebiete.

Ersparnis mit der NÖ-CARD

Der Eintritt für einen Erwachsenen in der Schallaburg kostet € 15,-.
Wir waren zu viert (Erwachsene) und haben somit insgesamt € 60,- gespart.

Autor/in

Stef

Stef bloggt seit über zehn Jahren über alles, was in ihrem Leben Wichtigkeit hat. Im Laufe der Zeit haben sich aus den vielen Bereichen neben Bücherrezensionen, DIYs und Fotografietipps drei Schwerpunkte herauskristallisiert: das Reisen, Rezepte und Interior.