Waldbaden in Lilienfeld

Für einen Ausflug mit der besten Freundin an einem schönen Spätsommertag würde es viele Optionen geben – wenn die Freundin jedoch eine stolze Babykugel vor sich herschiebt, sollten wir es allerdings etwas „ruhiger“ angehen. Da wir beide die Berge lieben, beschließen wir also, dass es eine gemütliche Liftfahrt werden sollte. Der nostalgische 1er-Sessellift, der auf den Muckenkogel in Lilienfeld führt, ist dafür perfekt geeignet!
Die Talstation des Sessellifts liegt nur wenige Autominuten von der Bundesstraße entfernt und ein sehr großer Parkplatz steht ebenfalls zur Verfügung. Wer gerne mit dem Rad anreist, ist vom idyllischen Traisentalradweg ebenso in wenigen Minuten bei der Talstation. Wir holen uns mit unseren Niederösterreich-CARDs die kostenlose Liftkarte und schon geht’s – einzeln – den Berg hinauf.

Bergstation mit Senderturm, © Winter
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Waldbaden

Waldfliegen oder Meditieren am Muckenkogel

So ein 1er-Sessellift hat ein ganz besonderes Flair. Man sitzt für sich alleine und schnell bemerke ich: Es ist auffällig ruhig – nur plätschernde Bächlein, das Rauschen des Windes und das monotone Surren des Liftes begleiten mich während der Fahrt. Schon nach wenigen Minuten stellt sich eine ungewohnte Ruhe ein, ich packe das Handy weg und beginne die Umgebung zu beobachten: Die Baumkronen, an denen ich langsam vorbeischwebe und die sich sanft im Wind wiegen. Der Waldboden, mit üppigen Farn übersät, zieht unter meinen Füßen hinweg. Die Wolken, die über die Bergkuppe hervorkriechen, veranstalten ein angenehmes Sonnen- und Schattenspiel im Wald. Mit jedem Höhenmeter wächst ein Gefühl von Glück in mir. „Wie wunderbar, hier zu sein“, denke ich und genieße die „Meditation im Wald“ in vollen Zügen.

Bergstation mit Senderturm, © Winter
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Bergstation mit senderturm
Bergstation mit Senderturm, © Winter
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Spielplatz bei der bergstation

Wanderung zur Hinteralm

Kommt man über die letzte Bergkuppe, so sieht man bereits das Wahrzeichen des Muckenkogels. Den weithin sichtbaren und für den Berg kennzeichnenden Sendeturm. An der Bergstation angekommen hüpfen wir mit Hilfe eines netten Liftwarts vom Lift und starten unsere kurze Wanderung. Am Muckenkogel kann man aus verschiedenen Routen und Hütten wählen - wir entscheiden uns für den Zdarsky-Panoramaweg zur Hinteralm, der uns auch am Sendeturm vorbeiführt.
Dazu gehen wir von der Bergstation die nahe Asphaltstraße (steil) bergauf und zweigen dann rechts in den Wanderweg ab. Alternativ kann man auch die Forststraße weitergehen und kommt schließlich zur Traisner Hütte auf der Hinteralm, die einen wunderbaren Ausblick auf das Alpenvorland gibt. Vom Schneeberg bis zum Ötscher spannt sich das Bergpanorama, das wir auf der Terrasse bei Knödeln und Apfelstrudel genießen.
Zurück geht es wieder denselben Weg (ca. 1 St.) und im Lift geht’s wieder runter ins Tal. Obwohl mich schon die Bergfahrt auf unerwartete Weise mit ihrer Einzigartigkeit überrascht hat, so ist die Talfahrt noch einmal ein besonderes Highlight. Die Aussicht in das weite Land, vom Traisental bis hinauf zur Hochebene des Waldviertels, ist mehr als postkartenwürdig. Noch während wir gemütlich zur Talstation rattern, ganz nah vorbei an den Baumkronen, beschließe ich: Dieser Meditationsausflug kommt auf die jährliche Travel-Bucket-List.

Bergstation mit Senderturm, © Winter
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Auf der sonnenterrasse der traisner huette
Bergstation mit Senderturm, © Winter
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Ausblick ins traisental

Heimatmuseum Lilienfeld

So ruhig die Hauptstadt des waldreichsten Bezirks Österreichs auch erscheinen mag – zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Lilienfeld (zumindest für begeisterte Wintersportler) der Nabel der Welt. Denn Mathias Zdarsky hat damals den alpinen Skilauf in Lilienfeld entwickelt und gilt damit als Erfinder des modernen Skifahrens! Das Bezirksheimatmuseum Lilienfeld widmet sich diesem Skipionier und zeigt außerdem die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung des Bezirks. (nicht bei der CARD inkludiert)
Mehr Infos: Bezirksheimatmuseum Lilienfeld

Bergstation mit Senderturm, © Winter
© Winter
Bezirksheimatmuseum lilienfeld

Strandfeeling beim Salettl

Was man nach einem entspannten Ausflug wirklich braucht? Noch mehr Entspannung! Als Abschluss des Ausflugstages besuchen wir das Salettl, eine äußerst gemütliche Strandbar, die mitten in Lilienfeld am Traisenufer liegt. Mit einem Ciabatta-Brot in der einen und einem köstlichen Cocktail in der anderen Hand, machen wir es uns auf den Sonnenliegen gemütlich und genießen das Spätsommerfeeling im Voralpenland.

Bergstation mit Senderturm, © Winter
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Strandbar an der traisen
Bergstation mit Senderturm, © Winter
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Summerfeeling

Fazit

Lilienfeld mag keine große Stadt sein, ist aber allemal ein sehenswerter Ort! Sowohl für Vielwanderer als auch gemütliche Bergliebhaber eignet sich der Muckenkogel perfekt. Sportliche können auch mit dem Rad am Traisentalradweg anreisen, der Zug hält ebenfalls in Lilienfeld. Für mich steht jedenfalls fest: Der Sessellift zum Muckenkogel wird ein jährliches Muss – dank der CARD auch kostenlos!

Tipps

Anfahrt mit dem Auto zur Talstation des Sessellifts:
Von St. Pölten: 30 Minuten
Von Krems: 50 Minuten
Von Wien: 60 Minuten
Vom Stift Heiligenkreuz zum Jagdschloss Mayerling sind es nur noch 5 Minuten Fahrzeit.

Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Von Wien kommend mit Umstieg am Hauptbahnhof St.Pölten erreicht man in ca. 1,5 Stunden Lilienfeld.

Anreise mit dem Fahrrad
Lilienfeld liegt am idyllischen Traisentalradweg (von St. Pölten ca. 2,5 Stunden). Mit dem Rad erreicht man auch schnell alle sehenswerten Stationen, wie die Talstation, das Stift, oder die Strandbar Salettl.

Mitbringen
Auch an warmen Tagen schadet eine Jacke, Haube oder Stirnband nicht - am Berg kann es etwas kühler sein, vor allem an windigen Tagen.

Vor Ort
Es gibt zahlreiche Wanderwege am Muckenkogel, die man mit einer Berg- und/oder Talfahrt kombinieren kann. Bei der Bergstation des Sessellifts gibt es einen Kinderspielplatz.

Ersparnis mit der NÖ-CARD

Sessellift Lilienfeld Muckenkogel: € 17,-
Stift Lilienfeld: € 4,-

Autor/in

Viktoria

Viktoria liebt große Reisen, aber keinen großen CO2-Fußabdruck. Deshalb wird die Heimat entdeckt - natürlich mit der Niederösterreich-CARD im Gepäck. Mit dabei sind außerdem Familie & Freunde und Hund Barat.