Action am Annaberg

Annaberg – Einmal anders

Wir stehen auf dem Parkplatz, blinzeln der Sonne und dem tiefblauen Himmel entgegen, mit aufgeregtem Gemüt und einer großen Portion Vorfreude. Etwas merkwürdig ist es schon – plötzlich an sattgrünen Wiesen vorbei zu gehen, an einem – noch – leeren Speichersee; alles andere als Winter, den ich mit diesem Ort verbinde. Annaberg, dort, wo ich vor einigen Jahrzehnten das Skifahren gelernt habe und wir mindestens einmal pro Jahr die Hänge hinuntergeflitzt sind.
Flitzen? Das würde uns jetzt auch bevorstehen, wenn auch etwas anders. Und so machen wir uns auf den Weg und bestaunen das für den Sommer aufbereitete moderne Arial, während wir unsere Niederösterreich-CARD herzeigen und dafür die Fahrt mit dem Annaberger 4er-Sessellift einlösen können.

Nachdem wir den ersten kleinen Hang – an dem ich so manche Rennen früher gefahren bin – hinuntergewandert sich und sich neben uns die Wildblumen im Wind die Köpfe zusteckten, bemerke ich, wie viel neu hier ist und freue mich sehr, wieder einmal hier zu sein. Zahlreiche Wanderwege warten, dann auch noch eine kleine Bikeanlage und schließlich hören wir die Zipline-Anlage, bevor wir sie so richtig visuell ausmachen können. Ein paar laute, juchzende Schreie steigen hinter den Baumwipfeln empor und dann rauschen auch schon vier Leute in der Ferne vorbei. Adrenalin macht sich im Körper breit. Genauso, wie ich es mag! Bald sind wir die Nächsten!

Mit dem Lift hoch hinaus , © magnoliaelectric
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Eingang annaberger abenteuer
Mit dem Lift hoch hinaus , © magnoliaelectric
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Mit dem lift hoch hinaus

Hinauf auf das Bergplateau

Mit dem Sessellift geht es nun über die Anna-Alm auf das Bergplateau hinauf. Idyllischer hätte es nicht sein können. Während Kuhglocken bimmeln und Fohlen unter unseren Beinen hinweg galoppieren, gleitet auch noch ein Vogelschwarm über uns hinweg. Die Lungen saugen die frische Waldluft auf, während wir durch den schattigen Abschnitt hinauffahren. Ein greller Schrei durchschneidet die Stille und wir müssen lachen, denn die nächste Partie saust an uns vorbei.
Oben angekommen bestaunen wir die neue Hütte, aus der die vier Bahnen ins Tal führen und wandern noch ein wenig umher. Salsaklänge mischen sich mit dem Vogelzwitschern und wir bemerken einen Tanzkurs bei der Hütte, lachende Menschen, ein Sommergefühl im Herzen und ein verschmitztes Grinsen in den Mundwinkeln.
Nach einiger Zeit machen wir uns auf den Weg zur Zipline, denn jetzt sollten wir diejenigen sein, die sich halb heiser schreien würden.

Knapp 400 Höhenmeter und bis zu 120km/h bergab

Nachdem wir ein Formular ausfüllen mussten und das Equipment für die Fahrt bekommen haben, geht es für uns schon auf die Plattform. Hier möchte ich ein großes Lob an den Ziplinemitarbeiter aussprechen – der mit uns super nett geplaudert hat und mich noch dazu ermutigt hat, die Talfahrt tatsächlich zu filmen! Ihr könnt euch vorstellen, wie ängstlich ich mein Handydisplay umklammert habe.
Sitzend schwingen wir beide hin und her und hören uns die Instruktionen an, während wir einen phänomenalen Ausblick auf die Mostviertler Bergwelt genießen. Und da sollen wir nun bergab rauschen! Verrückt oder?
Wie die Fahrt schließlich begonnen hat, wie laut unser Rufen war und wie zitternd die Aufnahme wegen der hohen Geschwindigkeit, könnt ihr euch in meinen Instagram-Storys ansehen. Ich habe den Ausflug unter dem Highlight.
Wer alles auf sich zukommen lassen möchte und völlig überrascht werden will, der bucht sich am besten bald einen Slot für diesen Herbst und erlebt die Fahrt selbst!

Mit dem Lift hoch hinaus , © magnoliaelectric
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Zur zipline
Mit dem Lift hoch hinaus , © magnoliaelectric
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Rasend bergab

Fazit

Wer gerne wandert, der ist am Annaberg gut aufgehoben, mit einem rundum Blick in die Mostviertler Bergwelt – sogar mit einem Blick bis zum Schneeberg – und dem Ötscher sowieso – ist man ausblicktechnisch bestens versorgt. Besonders mag ich es, wenn einem ein Lift immer ein paar Höhenmeter abnimmt und man noch die Energie hat, am Plateau seine Runden zu drehen. Für kleinere Kinder, Hunde und generell Menschen, die nicht so sehr auf Adrenalin und Geschwindigkeit stehen, gibt es die Möglichkeiten wieder zu Fuß ins Tal zu wandern oder die Talfahrt mit dem Lift zu nehmen. Schaut es euch einfach mal an, eventuell springt man ja auch über seinen eigenen Schatten und versucht sich an etwas Neuem!

Mit dem Lift hoch hinaus , © magnoliaelectric
© magnoliaelectric
Traumhafte aussicht waehrend der liftfahrt

Tipps

Anreise:

Mit dem Auto:

  • Von Wien: etwa 1h 50 Minuten
  • Von St. Pölten: etwa 60 Minuten
  • Von Linz: etwa 1h 50 Minuten
  • Von Eisenstadt: etwa 1h 50 Minuten

Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Zug bis zum Bahnhof Annaberg Reith und mit dem Bus 169 zur Haltestelle Annaberg Reidlkehre; dann etwa 100m zu Fuß

Gut zu wissen:

Das Ticket für die Zipline ist online vorzubuchen – so vermeidet ihr lange Wartezeiten und könnt in eurem Zeitslot gleich direkt zum Lift.
Achtung: Ihr müsst euch die Lift- und Ziplinekarte noch bei der Kassenstation beim Parkplatz besorgen und nicht direkt bei der Bahn selbst! Mehr Infos zu den Annaberger Liften

Mitzubringen:

Je nach Wetter – am besten Sonnenschutz oder im Herbst leichten Regenschutz und wärmere Kleidung – wer die Fahrt nach unten filmen möchte, dem empfehle ich eine Handyhülle mit Band zum Festhalten oder eine GoPro

Ersparnis mit der NÖ-CARD

Da man als Erwachsener € 22,- für den Annaberger Lift zahlt, haben wir also bei unserem Ausflug zu zweit € 44,- gespart!

Autor/in

Stef

Stef bloggt seit über zehn Jahren über alles, was in ihrem Leben Wichtigkeit hat. Im Laufe der Zeit haben sich aus den vielen Bereichen neben Bücherrezensionen, DIYs und Fotografietipps drei Schwerpunkte herauskristallisiert: das Reisen, Rezepte und Interior.